In Elmira, einer Kleinstadt im US-Bundesstaat New York, machte Modedesigner Tommy Hilfiger erste kleine, wenn auch für eine Zeit lang sehr erfolgreiche Schritte. Über eine eigene Ladenkette mit dem Namen People’s Place vertrieb er in der Megametropole New York City erstandene Denim- und Streetwear, die er mitunter um selbst kreierte Details erweiterte. Der Launch des Labels Tommy Hilfiger sollte aber erst rund 10 Jahre nach dem Bankrott von People’s Place stattfinden.
Mit 25 Jahren, nach 7 erfolgreichen Jahren im Retail-Business, meldete Hilfiger seine bis dato stetig wachsende Ladenkette bankrott an. Die Eröffnung neuer Shoppingmalls und eine Flut, wenige Jahre vor dem Aus, sorgten für rote Zahlen in Hilfigers Büchern. Er entschloss sich in New York als Designer Fuß zu fassen. Es dauert nicht lange, bis die großen Häuser auf das Talent aus der Kleinstadt aufmerksam wurden. Hilfiger heuerte bei Calvin Klein an, nur um kurz darauf mit Unterstützung des indischen Investors Mohan Murjani als Konkurrent des bereits etablierten Labels auf den Plan zu treten. Tatsächlich soll sich der Kurzzeitarbeitgeber Hilfigers und Modeschöpfer Calvin Klein in einem New Yorker Restaurant mit dem Verantwortlichen für Hilfigers erster großer Billboard-Kampagne lautstark gestritten haben. Auf dem riesigen Plakat, das mit dem Time Square keine prominentere Platzierung hätte finden können, proklamierte sich Hilfiger als einer von vier großen amerikanischen Designern. Und das obwohl sein Label gerade ein Jahr alt war. Klein wollte mit diesem Vergleich nicht leben, musste aber schon bald feststellen, dass Hilfiger sowohl das Zeug zum Superdesigner, als wie er selbst zu globaler Reichweite hatte. Während sich die meisten Designer in den späten 1980er und frühen 1990er Jahren auf formgebende Figurschmeichler einigten, startete Hilfiger mit seinen übergroßen Button-Shirts und Jeans einen Trend, der die 1990er Jahre nachhaltig prägen sollte. Der Baggy-Look wird heute so strikt mit der Popkultur des Tamagotchi-Jahrzehnts assoziiert wie Britney Spears und Videogames. Kurze Zeit später erlebte das Unternehmen Tommy Hilfiger einen Einbruch der Verkaufszahlen, der für viele Jahre anhalten sollte. 2010, nachdem der Designer seinem Unternehmen eine Frischzellenkur zukommen ließ, wurde die Tommy Hilfiger Corporation von der Phillips Van Heusen Gruppe aufgekauft, an die auch der gehörnte Klein in 2002 verkaufte.
Die Unterwäschekollektion des Unternehmens orientierte sich seit jeher an dem Hilfiger-Motto „Tragekomfort vor Extravaganz“ – der All American Look, der das Unternemen berühmt machte, überträgt sich auch auf Boxers und Briefs und auch in ihrer Farbwelt bleiben die Unterhosen ihrem Label treu und setzen auf, na klar; Blau, Weiß und Rot. / Felix Just
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