Heute ist Hugo Boss eines der bekanntesten deutschen Modehäuser weltweit und verfügt mit insgesamt vier eigenständigen Kollektionen – BOSS, BOSS Orange, BOSS Green und HUGO – über eines der vielfältigsten Portfolios in der Fashion-Industrie. Seit Gründung des Unternehmens 1924 und bis zur Produktion der ersten BOSS-Anzüge sollte allerdings ein Vierteljahrhundert vergehen. Im deutschen Metzingen wuchs Hugo Ferdinand Boss als Sohn einer mittelständischen Familie auf. Er besuchte die Volks- und Realschule und schloss später eine Ausbildung zum Kaufmann ab. Nachdem er bei der Buntweberei J. J. Wendler erstmals in Berührung mit der Textil- und Modeindustrie kam, übernahm er nach dem Tod seiner Eltern deren Geschäfte. Nicht vor dem Ende des Ersten Weltkrieges gründete Boss eine kleine Produktionsfirma, die sich zunächst auf die Herstellung von Unterwäsche und Arbeitsbekleidung spezialisierte. Wenige Jahre nach Gründung wurde das junge Unternehmen von dem Regime des Dritten Reichs mit der Lieferung von unter anderem Uniformen betraut. Zwangsarbeiter aus ganz Europa wurden in den Produktionsstätten beschäftigt. Nach der Entnazifizierung wurden Hugo Boss und sein Gründer als Mitläufer bewertet. Das Unternehmen setzt sich heute offen mit seiner Vergangenheit auseinander.
1950: Schwiegersohn Eugen Holy positioniert sich als Nachfolger von Hugo Boss als Unternehmensleiter und Hugo Boss produziert erstmals Anzüge. Allerdings waren es Eugens Söhne – Jochen und Uwe –, die Hugo Boss nach Übernahme 1969 langsam zu dem machten, was es heute ist. In den 1970ern launchte Hugo Boss seine Kernmarke BOSS, schmale Schultern und Anzüge mit einem oder zwei Knöpfen kommen in Mode und HUGO wird kurze Zeit später als Kollektion für die jüngere Konsumentengeneration etabliert. 1999 stößt BOSS Orange als progressivere Everyday-Linie zu den beiden bereits bestehenden Marken hinzu, die ehemalige „Golf“-Linie wird als BOSS Green rebrandet und zeigt seit 2003 vor allem Funktionskleidung und Outdoorwear. Diverse Lizenzen, die den Verkauf von Sonnenbrillen, Brillen, Uhren und Schuhen vorantreiben, erweitern die Produktpalette. 2015 wird das Unternehmen in der Kategorie Beste Modemarke mit dem best brands Award ausgezeichnet – dabei alles hat angefangen mit schlichter Unterwäsche.
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